Prozess-, Atem- und Enneagramm-Arbeit

Die Herausforderungen sind die Momente, in denen du dich deinen eigenen Themen stellen musst, damit es weiter geht. Meistens musst du dabei die Komfortzone verlassen. Hierfür benötigst du Mut und Offenheit dort hinzuschauen und dann auch im Kontakt zu bleiben, auch wenn sich große Widerstände bemerkbar machen.

Wir haben immer wieder Zeit und Raum, um auch therapeutisch zu arbeiten. Kontakt und Beziehung zwischen Begleiter und Protagonisten sind zentrale Schlüssel, um einen geschützten Raum zu öffnen, in dem dann gestalttherapeutische Einheiten, mehrere Sessions Breathwork/ Atemarbeit und ausgiebige Forschungsreisen innerhalb des Enneagramms und darin zu findende Entwicklungswege stattfinden können.

Therapeutisches

Meine gestalttherapeutische Arbeit ist auf eine gesunde Weiterentwicklung des Menschseins ausgerichtet. Das Therapeutische orientiert sich nicht an den Normen der traditionellen Krankheitsmodelle und was darin als Gesund und Krank bezeichnet wird. Der Therapeut ist ein Begleiter auf Augenhöhe der seinem Gegenüber unterstützt, eigene Antworten, Lösungen und Wahrheit zu finden. Der therapeutische Begleiter weiß, dass der Klient selbst alles weiß, kann und hat, was nötig ist, um verhärtete, unverarbeitete Emotionen, Blockaden oder negative Glaubenssätze etc. zu lösen. Der Begleiter begibt sich lediglich in absolutem Dasein und Dableiben, in bedingungslosem Kontakt mit dem Klienten mit auf den Weg und hilft, die Ressourcen sichtbar und verfügbar für den Klienten zu machen.

konkrete Prozessarbeit/ Gestaltarbeit:

Eine Prozessarbeit im Sinne der Gestalttherapie ist ein klassisches Setting auf zwei Stühlen oder auf dem Boden, in dem zunächst nach einem Thema geschaut wird, welches wir dann gemeinsam näher anschauen. Eine Gestaltarbeit dauert ca. 50 Minuten, kann aber auch länger sein. Das inhaltliche Thema ist in meiner Arbeit wichtig und wird gehört und gewürdigt. Jedoch dürfen wir erkennen, dass wir uns von der Illusion eine inhaltliche Lösung (Kopf/ Denken) zu finden, verabschieden sollten. Wir benötigen neue Ebenen (Herz/ Fühlen und Bauch/ Handeln), weil die Ebene auf der ein Problem entstanden ist, nicht von der selben Ebene gelöst werden kann.
Während der Stunde kommen verschiedene Methoden aus der Gestalttherapie zum Einsatz, die auch helfen gleichermaßen aus allen drei Intelligenzen (Kopf, Herz, Bauch) heraus das Thema zu sehen. Für diese Arbeit ist ein gewisses Maß an Offenheit und Bereitschaft von dir nötig. Und es Bedarf vor allem auch Mut, um sich einzulassen und auch in herausfordernden Momenten und Situationen da zu bleiben.

Mit dem Atem arbeiten

Der Atem verbindet die innere Welt mit der äußeren Welt und umgekehrt. Er ist auch wie ein Gefährt oder ein Aufzug mit dem ich mit dem Ein-Atem bewusst tief in mein Inneres hinein tauchen und mich mit dem Aus-Atem in die Welt verströmen kann. Der Atem macht noch viele andere Dinge, über die wir für gewöhnlich nicht Bescheid wissen oder die Bedeutung nicht im Bewusstsein haben. Er ist nicht nur ein guter Meditations-Anker, sondern er reinigt, er transportiert Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid in einem stetigen Lebensenergiekreis. Er reguliert das Nervensystem und fördert so die Resilienz und wirkt aktiv Stress entgegen. Lässt man die Atempause zwischen Einatmen und Ausatmen bewusst weg und atmet verbunden, beruhigt sich die Einflussname des Verstandes und es öffnet sich ein innerer Raum, in dem sich die Seele oder das authentischen Selbst zeigen kann.

Diese Art zu Atmen nennt sich im Überbegriff Holotropes Atmen und in der Regel bringt diese Atmung etwas innerlich in Bewegung, was dann der eigentliche Atemprozess ist. Es gibt verschiedene Ausrichtungen und Settings. Wir praktizieren das Verbundene Atmen über eine Dauer von einer Stunde. Anschließend ist Zeit und Raum da, um zu teilen was du erlebt hast.

Meine Mentorin schreibt auf ihrer Internet-Seite über einen Teil des Atem-Prozesses:

Der immer und überall wirkende Impuls von Selbstregulation und Selbsttranszendenz darf endlich seine Arbeit leisten. Das fühlt sich tiefgründig und äußerst intensiv an: Das Bewusstsein erweitert sich in einen Raum von Stille, Klarheit und Präsenz hinein – oft begleitet mit intensiven Glücks- und Leichtigkeitsgefühlen. Atem-Ekstase auf allen Ebenen.“

– – Susanne Scheuer – –

Herzfokusierte Atmung (Heartmath Institut):

Über eine bewusste herzfokusierte Atmung stellen wir unseren Organismus und unsere Nervensysteme auf innere Ruhe, Gleichmut und Gelassenheit ein. Durch Übung, Erfahrung und Bio-Feedback „trainieren“ wir unser sympathisches und parasympathisches Nervensystem auf diese Haltung/ inneren Zustand. Mehr Gelassenheit und innere Ruhe verankern sich immer tiefer im Gesamtorganismus, Nervenbahnen werden gefestigt und die urzeitlichen Stressreaktionsmechanismen Angriff/ Flucht/ Erstarren können besser unter Kontrolle gebracht werden. Die Herzintelligenz erhält die Einladung seine Selbstregulationstendenz zur „ganzheitlichen Heilung“ wirken zu lassen.

Wir werden das Verbundene Atmen und die herzfokusierte Atmung praktizieren, Erfahrungen sammeln und ein Bewusstsein für das Mysterium des Atems schaffen. Diese Übungen kannst du auch mit nach Hause nehmen. Es ist eine gute Idee den Atem und seine Funktion – über den Blasebalge hinaus – in sein neues Weltbild zu integrieren.

 

Das Enneagramm – Neun Aufmerksamkeitsstile und Entwicklungswege:

Das Enneagramm ist eine sehr alte und auf einer tiefen Ebene sehr treffende Beschreibung von neun verschiedenen Aufmerksamkeitsstilen und der dahinter liegenden  intrinsischen Motivation und (Über)-Lebensstrategien.
Die Aufmerksamkeit/ Wahrnehmung spielt dabei die zentrale Rolle. Wer einmal versucht, seine Wahrnehmung bewusst zu lenken und bewusst zu halten, wird bald bemerken, dass sich die Wahrnehmung doch plötzlich einmal verselbstständigt, ohne dass wir einen bewussten Einfluss darauf nehmen konnten. Schon war es geschehen. WOHIN aber ist der Fokus dieser „kontrollentweichenden und unbewusst abschweifenden“ Wahrnehmung gewandert? Das Enneagramm beschreibt und bezieht sich auf genau dieses tieferliegende „Hintergrundgeflecht“, das es durch neun unterscheidbare Arten differenziert und beschreibt. Wer dieses Hintergrundgeflecht in sich aufgedeckt und im Enneagramm erkannt hat, erhält einen wahren Schatz an Selbsterkenntnis. Dabei muss gesagt sein: Je dicker die Kröte ist, die es zu schlucken gilt, desto größer und wertvoller ist das Geschenk.
Einfacher gesagt: So wie ein Mensch die Welt um ihn herum (und darüber hinaus) wahrnimmt und interpretiert, so erlebet er sie. Es ist seine Wahrnehmung, sein Erleben, seine Wahrheit und Wirklichkeit. Ein anderer Mensch nimmt das identische Geschehen, was wahrgenommen wird, völlig anders wahr und erlebt eine andere Wahrheit. Wer Bewusstheit über seinen eigenen Prozess der Wahrheitsfindung bekommt, kann ihn gestalten.

Das Enneagramm beinhaltet sehr nützliches Wissen über sich selbst. Man kann so einiges Neues entdecken, weil auch blinde Flecken, also Eigenheiten, die andere sehen und einem selbst nicht bewusst sind, aufgedeckt werden. So bekommt man mehr Bewusstheit über sich und seine Muster und kann sie nach und nach immer besser in Echtzeit erkennen und unterbrechen. Außerdem vereinfacht es eine Beziehungsführung dort recht stark, wenn man weiß, was mit einem selbst alles in einer Beziehung so passiert.

„Damit ich dich besser verstehen kann, muss ich erst mich verstehen können.“

Das Enneagramm bietet uns einen Entwicklungsweg für jeden der neun Stile an, der unsere Psyche und ihre Reaktionen reifen und erwachsen werden lässt.

Während der Gralssuche kannst du dir Enneagramm Grundwissen aneignen. Wir machen ein sog. Interview zur Unterstützung beim Herausfinden deiner eigenen Aufmerksamkeits-Fixierung. Ziel soll sein, dass du eine Idee von deinem Enneagramm-Stil und von dem Entwicklungsweg deines Stils bekommst.

Die therapeutische Prozessarbeit ist eine große Herausforderung. Eine Heldenreise besteht immer aus Herausforderungen und Gefahren. Drachen, Monster, dunkle Wälder oder Höhlen, Todesnähe etc. sind im archetypischen Sinne in den Mythen die Gefahren. In der heutige Zeit gibt es diese Monster und Drachen noch immer innerlich in uns in Form von Ängsten, Blockaden, limitierende Glaubenssätze, Muster, automatischen Reaktionen usw. In der Prozessarbeit kannst du diesen Gefahren begegnen und mit ihnen umgehen.